Ein Wochenende in Granada

Ein Kurztrip nach Granada ist wie ein Oasenstopp in der Wüste oder wie ein kleines Häppchen Schokoladentorte. Hinterher kommt er einem einfach zu kurz vor. Aber es lohnt sich, sich von der Magie dieser tausendjährigen Stadt hinreißen zu lassen, sei es auch nur für zwei Tage, denn wie sagte der französische Maler Henri Matisse: „Granada ist so ergreifend, dass alle Sinne sich auflösen und dahinschmelzen“. Die Sonnenuntergänge im Albaicín vor dem Hintergrund der Alhambra und der Sierra Nevada, die versteckten Häuser mit ihren Innengärten, wo Wasser und Leben pulsieren, das erhabene Grab der Katholischen Könige, die geheimnisvollen Zambras der Zigeuner im Sacromonte, die ländlichen weißen Dörfer der Alpujarra …
Alles in Granada ist verlockend und sinnlich… und schmerzlich in der Erinnerung. Schmerzlich deshalb, weil – dieses Zitat stammt von Chateaubriand – „Granada wie die kristallene Braut unserer Träume ist, jeder, der sie sieht, hegt den sehnlichen Wunsch, sie erneut zu besuchen“. Mit dieser Reiseroute für ein Wochenende bekommen Sie ganz bestimmt Lust auf mehr.
Tagesroute 1
18.00-20.00
Kathedrale und Königliche Kapelle
Auf den Resten der alten Hauptmoschee wurde nach der Eroberung der Stadt im Jahre 1492 dieser schöne Renaissance-Tempel zusammen mit dem Mausoleum, in dem die Katholischen Könige begraben liegen, als Symbol der christlichen Herrschaft errichtet.
20.00-21.30
Bib-Rambla-Platz und La Alcaicería
Es wäre schade, diesen tausendjährigen Platz, den Zeugen der gesamten Geschichte Granadas, und den alten arabischen Suq für Seidenstoffe zu vergessen, in dem es heute vor allem Kunsthandwerks- und Souvenirläden gibt.
22.00- 23.30
Zigeunertanz „Zambra“ im Sacromonte-Viertel
Der Zauber Granadas entfacht sich nachts in den berühmten Höhlen der Stadt, die als Schauplatz für diesen Gesang und Tanz mit maurischem Ursprung dienen, der von einigen der großen Künstlerfamilien des Flamenco berühmt gemacht wurde.
Tagesroute 2
10.00-13.30
Alhambra und Generalife
Das Wichtigste zuerst. Die maurische Festung aus dem dreizehnten Jahrhundert, die 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde, ist, um mit den alten arabischen Dichtern zu sprechen, das Diadem, das die Stadt Granada krönt. Ein Muss.
14.00-15.30
Restaurant des Parador de San Francisco
Die Terrasse dieses Hotels der spanischen Hotelkette Parador bietet uns die Möglichkeit, die Aussicht auf den Garten des Generalife zu genießen, während wir eine Auswahl von hispano-arabischen Spezialitäten probieren.
16.00-17.30
Carrera del Darro und Paseo de los Tristes
Am Ufer des Darro beherbergt die „schönste Straße der Welt“ die ältesten arabischen Bäder von Granada und mündet in eine Promenade mit künstlerischem Flair, deren Name auf keinem Stadtplan verzeichnet ist.
18.00-20.00
Das Albaicín (bis zum Aussichtspunkt San Nicolás)
Durch die verwinkelten Gassen des arabischen Viertels, das den Ursprung Granadas bildete, erreichen wir einen unübertrefflichen Aussichtspunkt mit Blick auf die Alhambra.
20.30-22.00
Hammam Al-Ándalus
Nach so viel Kultur kann man dann erst mal Körper und Geist bei einem Dampfbad und einer Massage in diesem Hammam entspannen, das 1998 in einem original arabischen Bad aus dem 13. Jahrhundert erbaut wurde.
22.30-23.30
Tapas am Campo del Príncipe
Dieser typische Platz des Realejo-Viertels ist eine hervorragend Gegend für das Tapeo, „Tapas essen“, das sich in Granada zu einer echten Kunstform entwickelt hat. Ah, und es ist ebenfalls Brauch, die berühmte Christusstatue Cristo de los Favores um die Erfüllung eines Wunsches zu bitten (zum Beispiel, nach Granada zurückzukehren?).
23.30 – “hasta que el cuerpo aguante”
Calle Pedro Antonio de Alarcón
In dieser Straße voller Bars und Kneipen kann man den Samstag beschließen und ein wenig vom Nachtleben Granadas sehen. Sollten Sie Lust bekommen, zu tanzen, können Sie dies anschließend in der nahegelegenen Diskothek Mae West tun.
Tagesroute 3
10.00-13.45
Wanderroute der Schlucht von Poqueira (La Alpujarra)
Verlassen Sie Granada nicht, ohne vorher den verschlungenen Wanderweg entlang des Flusses Poqueira zu drei der schönsten und malerischsten „weißen Dörfer“ der Alpujarra zu begehen: Pampaneira, Bubión und Capileira.
14.00-15.30
Restaurant El Corral del Castaño
Ein besonderes Restaurant in Capileira, dem höchsten Dorf der Schlucht des Poqueira, wo die traditionelle Küche der Alpujarra einen avantgardistischen und raffinierten Touch bekommt. Sie werden nicht enttäuscht sein.
16.00-18.00
Órgiva
Der Hauptort der Alpujarra ist ein wunderschönes Dorf und das Symbol des christlichen Widerstands gegen die Morisken beim Aufstand in den Alpujarras von 1568. Machen Sie einen Halt am malerischen Plaza de la Alpujarra, während Sie die typischen Süßigkeiten der Region probieren.
18.30-20.30
Lanjarón
Das Dorf der Quellen zeichnet sich ebenfalls durch seine mittelalterliche Burg (Castillo de los Moros), sein entzückendes Viertel Hondillo und sein legendäres Heilbad aus, das von berühmten Persönlichkeiten besucht wurde.
21.30-23.00
Restaurant El Huerto de Juan Ranas
Am Aussichtspunkt von San Nicolás gelegen, ist dieses Restaurant der ideale Ort, um sich von Granada zu verabschieden, während man das Beste der traditionellen andalusischen Küche in seinen Räumen im Mudéjar-Stil mit Blick auf die Alhambra genießt.