Granada: Sehenswürdigkeiten in der magischsten Stadt Andalusiens
Entdecke den verführerischen Zauber einer Stadt, die wie keine andere die Vermischung der drei Kulturen Andalusiens verkörpert
Granada ist eine jener Städte, in die man sich auf den ersten Blick verliebt. Die magische Aura der Alhambra, die verwinkelten Gassen, die herrlichen Gärten mit ihren sagenhaften Aussichtspunkten… man hat das Gefühl durch ein riesiges Freilichtmuseum oder eine Filmkulisse zu laufen, in der noch immer die Schritte und die Poesie ihrer alten maurischen Bewohner widerzuhallen scheinen. Um in Granada Sehenswürdigkeiten zu entdecken, reicht es darum oft aus, durch ihre malerischsten Viertel wie den Albaicín oder den Sacromonte zu schlendern und sich immer wieder durch schöne Postkartenmotive überraschen zu lassen.
Um in Granada Sehenswürdigkeiten zu entdecken, reicht es darum oft aus, durch ihre malerischsten Viertel wie den Albaicín oder den Sacromonte zu schlendern und sich immer wieder durch schöne Postkartenmotive überraschen zu lassen
Wenn man aber sichergehen will, alles zu sehen, sollte ein Aufenthalt in Granada gut geplant werden. Zum einen konzentriert die Stadt nämlich auf engem Raum alleine mit der Alhambra ein unglaubliches Kulturerbe, für das häufig mit einiger Zeit im Voraus reserviert werden muss. Zum anderen ist sie aufgrund ihrer Lage im Vorgebirge der Sierra Nevada sehr hügelig. Was auf dem Stadtplan deshalb sehr dicht aussieht, ist oft mit der Überwindung einer Steigung verbunden, weshalb man etwas länger benötigt bzw. lieber den Bus oder das Taxi nehmen sollte. Hier findest du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Granada nach Stadtvierteln sortiert, um alles aus deinem Besuch der Stadt herauszuholen.
Aussicht auf die Stadt vom Mirador de San Miguel Alto
Alhambra und Generalife
Für den Besuch der Alhambra und ihrer Gärten (dem Generalife) sollte man mindestens einen halben Tag einplanen, am besten jedoch etwas länger, insbesondere, wenn man sich den (empfehlenswerten) Genuss gönnen möchte, zu Fuß zur berühmten Stadtfestung zu laufen, am besten über die bewaldete Cuesta de Gomérez. Im Inneren gibt es nämlich unglaublich viel zu sehen und das Areal ist enorm.
Für den Besuch der Alhambra und ihrer Gärten (dem Generalife) sollte man mindestens einen halben Tag einplanen, am besten jedoch etwas länger
Besonders wichtig ist es, rechtzeitig im Voraus zu reservieren, da der Zugang beschränkt ist. Es gibt verschiedene Eintrittskarten, die Zugang zu verschiedenen Bereichen gewähren. Du solltest unbedingt versuchen, die herrlichen Paläste der Nasriden zu sehen, die beeindruckendsten Gebäude innerhalb der Alhambra und wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Granada, zu denen auch der berühmte Löwenhof gehört, und für die du ein Zeitfenster reserviert bekommst.
Die Schönheit der Nasridenpaläste
Albaicín: Sehenswürdigkeiten im ältesten Viertel der Stadt
Gegenüber der Alhambra befindet sich das Stadtviertel des Albaicín, das fast wie ein eigenständiges andalusisches Dorf innerhalb der Stadt erscheint. Man kann von der Alhambra zum Albaicín laufen, und zwar über die Cuesta del Rey Chico (auch Cuesta de los Chinos genannt). Mach es auf jeden Fall so rum und nicht umgekehrt, denn dieser Weg ist außerordentlich steil! Der Albaicín ist ein Labyrinth aus engen Gassen mit dicht von Pflanzen bewachsenen Hinterhöfen, in dem es praktisch keine Ecke gibt, die nicht ein Foto wert wäre. Sich eine Weile in diesem Labyrinth zu verlieren, ist daher keine schlechte Idee. Aber du kannst natürlich auch mit dem Stadtplan in der Hand direkt wichtige Sehenswürdigkeiten im Albaicín ansteuern:
Die verwinkelten Gassen des Albaicín
Mirador de San Nicolás und andere Aussichtspunkte
Der Mirador de San Nicolás ist wohl der berühmteste Aussichtspunkt in Granada. In einem malerischen Ambiente bietet er eine unübertreffliche Aussicht auf die Alhambra und die Sierra Nevada im Hintergrund. Dieser Platz ist zu jeder Tageszeit voll mit Straßenkünstlern und Touristen, was seiner Schönheit jedoch keinen Abbruch tut. Wenn du dennoch eine etwas ruhiger Alternative suchst, kannst du verschiedene andere Aussichtspunkte in der Umgebung ansteuern wie den Placeta de Carvajales oder den Placeta de la Concepción. Für einen ganz besonderen Ausblick kann man den Aussichtspunkt von San Miguel Alto ansteuern, der oberhalb des Albaicín liegt, und von wo aus man ein Panorama der gesamten Stadt erhält.
Casa del Chapiz
Am Rande des Viertels, wo der Weg zum Sacromonte (s. u.) beginnt, befindet sich dieses äußerst interessante Gebäude, das unter all den Sehenswürdigkeiten in Granada häufig übersehen wird. Es handelt sich um die Häuser zweier Morisken (christianisierter Mauren) aus dem 16. Jahrhundert, die restauriert wurden, und in denen sich heute das Institut für Arabische Studien befindet. Abgesehen von der interessanten Geschichte der Gebäude sind alleine die gepflegten Gärten mit ihrem Ausblick auf die Alhambra den Besuch wert
Casa del Chapiz
Dar al-Horra-Palast
Auch als „kleine Alhambra“ bekannt, ist der Palast von Dar al-Horra ein weiteres Beispiel für maurische Architektur im Albaicín. Es war die erste Residenz des Gründers der Nasriden-Dynastie, Muhammad I., und wurde im 14. Jahrhundert über einem ursprünglichen Palast der Ziriden-Dynastie aus dem 11. Jahrhundert errichtet. Seine exquisite Architektur und seine Aussicht auf die Stadt machen diesen Palast zu einer der schönsten Sehenswürdigkeiten in Granada.
Paseo de los Tristes
Die “Promenade der Traurigen”, die offiziell eigentlich Paseo del Padre Manjón heißt, erhielt ihren kuriosen Namen dadurch, dass früher alle Trauerzüge hier auf dem Weg zum nahegelegenen Friedhof von San José vorbeikamen. Diese Straße verläuft direkt zwischen der Alhambra und dem Albaicín und ist eine der malerischsten Ecken der Stadt, die sagenhafte Ausblicke zu bieten hat.
Sacromonte
Gegenüber dem Albaicín und etwas höher am Berghang liegt das Stadtviertel des Sacromonte. Es ist berühmt für seine Höhlenwohnungen, in denen sich ab Anfang des 16. Jahrhunderts die Roma ansiedelten, um ihren traditionellen Berufen wie der Schmiedekunst nachzugehen. Und es war aus diesem Grund auch eine der Wiegen des Flamenco in Spanien. Heute wurden viele dieser Höhlen in Museen oder Tablaos (Flamenco-Bühnen) umgewandelt, und der Sacromonte ist einer der besten Orte, um in Granada eine Flamenco-Vorführung zu erleben. Weiter oben am Berg gibt es noch immer natürliche Höhlen, die nicht weiter ausgebaut wurden.
Nachgestellte Höhlenbehausung im Museum des Sacromonte
Wenn man etwas höher hinaus möchte, kann man über den Camino del Sacromonte bis zur Abadía del Sacromonte (Abtei des Sacromonte), laufen, die über dem Viertel thront, oder auch den Bus nehmen. Das Kloster selber ist sehr sehenswert, aber der Ort wird auch gerne wegen seines Aussichtspunktes angesteuert, von dem aus man die Alhambra aus einer völlig neuen Perspektive betrachten kann.
Centro de Granada: Sehenswürdigkeiten im historischen Stadtzentrum
Das historische Stadtzentrum von Granada befindet sich im unteren Bereich der Stadt, unterhalb der Alhambra und des Albaicín. Man erreicht es von letzterem aus über die Carrera del Darro, die an den Paseo de los Tristes anschließt, und bei der es sich wohl um eine der schönsten Straßen in ganz Spanien handelt. Sie folgt dem Lauf des Flusses Darro und wird von unzähligen faszinierenden Fassaden gesäumt, unter denen vor allem das Casa de Castril hervorzuheben ist. Die Carrera del Darro endet am Plaza Nueva, dem Eingang zum historischen Stadtzentrum. Viele der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Granadas befinden sich im Zentrum, auch wenn die Stadt die Eigenheit besitzt, dass die Außenviertel dem Zentrum ein wenig die Show stehlen.
Carrera del Darro
Kathedrale von Granada und Königskapelle
Ganz in der Nähe des belebten Plaza de Bib-Rambla treffen wir auf die Kathedrale von Granada, die zwischen 1523 und 1706 auf den Resten einer alten Moschee erbaut wurde und zu den Meisterwerken der spanischen Renaissance zählt. Sie beeindruckt durch ihre Erhabenheit und Größe sowie durch die verspielte Mischung von Renaissance- und Barockelementen in ihrem Inneren.
Die Kathedrale wurde auf den Resten einer alten Moschee erbaut und zählt zu den Meisterwerken der spanischen Renaissance
In einem Nebengebäude der Kathedrale befindet sich die Capilla Real (Königliche Kapelle), eine weitere der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Granada. Sie beherbergt die Gräber der Katholischen Könige, ihrer Erbin Johanna der Wahnsinnigen, ihres Mannes Philipp dem Schönen sowie des Infanten Miguel de la Paz.
Kathedrale.
Alcaicería
Als Alcaicería wurden in Al-Andalus ursprünglich Märkte für Seide und Seidenprodukte bezeichnet, später jedoch auch Märkte mit allerlei Arten von Produkten, vergleichbar mit den arabischen Souks. Die Alcaicería von Granada ist erhalten geblieben, mit der Besonderheit, dass sie heute wieder mit bunten Läden und Ständen gefüllt ist, so dass man bei einem Spaziergang das Gefühl hat, sich in Marrakesch oder sonst irgendwo im Orient zu befinden. Wenn du dann noch im Anschluss die als „Straße der Teestuben“ bekannte Calle Caldería Nueva besuchst, ist die Illusion perfekt.
Wie im Orient: die Alcaicería von Granada
El Realejo
Das Stadtviertel von El Realejo war das alte jüdische Viertel der Stadt, vor der Vertreibung der Juden im Jahre 1492. Heute befindet sich hier das Museum der Sephardischen Juden. Das pittoreske Viertel liegt zu Füßen der Alhambra und ist für seine besonders schönen Cármenes berühmt. Ein Carmen ist ein traditionelles Haus mit Zier- und Nutzgarten, typisch für die Stadt Granada. Sehenswert sind viele dieser alten Anwesen, obwohl sich die meisten in Privatbesitz befinden. Von denen, die besucht werden können, ist das das berühmteste das Carmen de los Mártires, das zwar aus dem 19. Jahrhundert stammt, aber ganz im Stil eines traditionellen Carmen errichtet wurde.
Carmen de los Mártires
Arabische Bäder
Zu maurischen Zeiten besaß die Stadt Granada eine ausgesprochene Badekultur, typisch für die arabische Welt. Nach der Eroberung durch die Christen wurden alle Bäder der Stadt geschlossen, verboten und teilweise zerstört. An einigen Orten sind jedoch historische Bäder erhalten geblieben, die heute zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten in Granada gehören. So kann man im Albaicín beispielsweise das historische Bad von El Bañuelo besichtigen.
Das Schöne ist jedoch, dass man auch selber in den Genuss eines traditionellen Hammam kommen kann, denn dieses einmalige Erlebnis wurde an verschiedenen Orten der Stadt nachgebildet. Besonders berühmt sind die Bäder des Hammam Al-Andalus, da sie sich in den Mauern eines mittelalterlichen Gebäudes befinden, das wahrscheinlich schon früher ein Bad beherbergte. Aber es gibt verschiedene Optionen. In allen Bädern ist es eine gute Idee ist, im Voraus zu reservieren, da sie äußerst beliebt sind.
Das historische Bad von El Buñuelo