Spanische Pyrenäen: ein Paradies für Outdoor-Fans

Majestätische Dreitausender, unberührte Wälder, reißende Flüsse und einsame Gletscherseen… die Spanischen Pyrenäen nehmen unter den europäischen Urlaubszielen für Naturliebhaber und Abenteuersportler einen besonderen Platz ein

Spanische Pyrenäen: Wanderer durchquert ein großes Tal.
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Die gewaltige Bergkette, die Frankreich und Spanien voneinander trennt, hat eine für europäische Verhältnisse besonders unberührte Natur zu bieten. Abseits vom Massentourismus ist die Region von kleinen, pittoresken Bergdörfern gesprenkelt und beherbergt völlig unberührte Waldgebiete, einsame Gipfel und grüne Täler. Die spanische Seite der Pyrenäen – eines der schönsten Wandergebiete in Spanien – zeichnet sich durch ein etwas trockeneres Klima und ein milde abfallendes Bergvorland aus (im Gegensatz zur steil abfallenden nördlichen Seite). In dieser landschaftlich überaus reizvollen Region mit ihrer einmaligen Flora und Fauna gibt es so ziemlich alles, was das Abenteurerherz begehrt, und jede Jahreszeit hat ihre eigenen Aktivitäten zu bieten. Du liebst Wandern, Skifahren, Radfahren, Bergklettern, Rafting, Canyoning oder sonst jeden erdenklichen Bergsport? Dann heißt dein perfektes Reiseziel: Spanische Pyrenäen.

Spanische Pyrenäen: verschneiter Gipfel.

Peña Foratata in den Aragonesischen Pyrenäen

Spanische Pyrenäen: vom Baskenland bis Katalonien

Wenn wir „Spanische Pyrenäen“ sagen, meinen wir damit die ganze Südseite der Bergkette, die sich über vier autonome Regionen des Landes erstreckt: das Baskenland, Navarra, Aragón und Katalonien, wobei das Baskenland nur einen sehr kleinen Teil einnimmt. Jedes Reiseziel hat dabei seinen eigenen Reiz: im Westen der Pyrenäen, – in Navarra – treffen wir auf den magischen Irati-Wald, einen der am besten erhaltenen Buchen- und Fichtenwälder Europas; im Osten – im katalanischen Teil der Pyrenäen – liegt der Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici mit seinen zahlreichen Seen und eindrucksvollen Gipfeln. 

Die Aragonesischen Pyrenäen werden oft als das „Herz der Pyrenäen“ bezeichnet

Dazwischen liegt die berühmte Region der Aragonesischen Pyrenäen. Sie wird oft als das „Herz der Pyrenäen“ bezeichnet, nicht nur, weil sie im Zentrum liegt, sondern auch, weil sie einige der charakteristischsten Landschaften der Bergkette beherbergt. Das Angebot an Aktivitäten ist in den Aragonesischen Pyrenäen besonders groß. Hier befindet sich auch der andere der zwei Nationalparks der spanischen Pyrenäen: der Nationalpark Ordesa y Monte Perdido.

Spanische Pyrenäen: Wasserfall zwischen Felsen und grüner Vegetation.

Landschaft im Nationalpark Ordesa y Monte Perdido

Von wo aus die Pyrenäen besuchen?

Wenn man richtig Urlaub in den Bergen machen möchte, sollte man seine Unterkunft am besten im Herzen der Pyrenäen wählen, zum Beispiel im Barceló Monasterio de Boltaña, das sich in den Mauern eines alten, zum Hotel umfunktionierten Klosters befindet. Es liegt direkt zu Füßen des Nationalparks Ordesa y Monte Perdido und ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Aktivitäten wie Wandern, Felsklettern, Rafting oder Ausritte.

Falls man an Skifahren in den Pyrenäen interessiert ist, könnte auch das luxuriöse Canfranc Estación, a Royal Hideaway Hotel eine tolle Option sein. Es ist im vollständig restaurierten Gebäude des historischen Bahnhofs von Canfranc untergebracht, der einst Frankreich und Spanien über die Pyrenäen miteinander verband. Von hier aus kann man gleich zwei der beliebtesten Skigebiete der Pyrenäen genießen: Candanchú und Astún.

Von Canfranc aus kann man gleich zwei der beliebtesten Skigebiete der Pyrenäen genießen: Candanchú und Astún

Die spanischen Pyrenäen eignen sich aber auch sehr gut als Ausflugsziel für Tagesausflüge. So ist das offizielle Ende der Pyrenäen auf der östlichen Seite – das Cap de Creus – gleichzeitig Teil der Costa Brava und kann man hervorragend einen Strandurlaub mit Ausflügen in die Berge verbinden, wenn man Urlaub an der Costa Brava macht.

Auch bei einem Städtetrip im Baskenland oder in Navarra ist ein Ausflug in die spanischen Pyrenäen eine tolle Option. Von Pamplona aus zum Beispiel ist es gar nicht weit in den faszinierenden Irati-Wald, dessen magische Natur man gut beim Wandern auf einem Tagesausflug entdecken kann.

Spanische Pyrenäen: historisches Bahnhofsgebäude mit hohen Bergen im Hintergrund.

Der historische Bahnhof Canfranc, heute ein Hotel

Die beliebtesten Aktivitäten in den Pyrenäen

Einen Urlaub in den Pyrenäen kann man natürlich einfach dazu nutzen, die Natur und die Ruhe zu genießen, einmal herrlich zu entspannen und die schönen kleinen Bergdörfer mit dem Mietwagen zu besuchen. Aber die meisten Besucher der Region möchten auch aktiv werden, sich auf die Probe stellen und mit der Natur hautnah in Berührung kommen. Dies sind die beliebtesten Aktivitäten und die besten Orte dafür im gigantischen Abenteuerspielplatz der spanischen Pyrenäen.

Wandern

Wandern gehört natürlich zu den Aktivitäten par excellence in den Pyrenäen. Dabei gibt es schwierige Routen, für die alpine Erfahrung erforderlich ist, aber auch leichte und schöne Wanderwege, die für die ganze Familie geeignet sind. Durchquert werden die Pyrenäen vom Fernwanderweg GR-11, der sich 800 km lang vom kantabrischen Meer bis zum Mittelmeer erstreckt und durchgängig ausgeschildert ist. Der Schwierigkeitsgrad dieser Route ist je nach Abschnitt sehr unterschiedlich.

Im Nationalpark Ordesa y Monte Perdido finden wir die Route Cola de Caballo mit ihren atemberaubenden Ausblicken auf Wasserfälle und Schluchten

Im bereits erwähnten Nationalpark Ordesa y Monte Perdido finden wir viele sehr schöne Wanderwege, allen voran die Route Cola de Caballo mit ihren atemberaubenden Ausblicken auf Wasserfälle und Schluchten. Ebenfalls in Huesca befindet sich die beliebte Route zu den Ibones de Anayet. „Ibones“ ist der aragonesische Name für Gletscherseen. Die Panoramablicke auf die Seen dieser Route sind atemberaubend. Und auch die katalanischen Pyrenäen haben herrliche Seen und Talbecken zu bieten, wie das berühmte Wandergebiet um den Circo de Colomers. Am besten verschafft man sich vor dem Urlaub eine gute Wanderkarte der jeweiligen Region, für die man sich entschieden hat.

Wanderweg in Huesca, Aragonesische Pyrenäen.

Die Aragonesischen Pyrenäen haben unzählige Wanderwege zu bieten

Bergsteigen

Auch echte Bergsteiger kommen in den spanischen Pyrenäen auf ihre Kosten. Über 200 Dreitausender und unzählige Zweitausender warten darauf, erklommen zu werden. Diese Aktivität ist vor allem im Sommer empfehlenswert, da im Winter sehr viel Schnee fällt. Zu den beliebtesten Gipfeln gehören der Aneto (3.404 m), höchster Berg der Pyrenäen, der je nach Aufstiegsroute Bergsteigererfahrung und eine entsprechende Ausrüstung erfordert sowie der Pico Posets (3.375 m), der als zweithöchster Berg der Pyrenäen im Naturpark Posets-Maladeta liegt und eine klassische Bergsteigerroute der Region darstellt. Etwas einfacher zu erklimmen (da kaum technisch), dafür aber nicht weniger schön, ist der Pico Perdiguero (3.221 m), einer der höchsten und majestätischsten Gipfel der Pyrenäen. Die Auswahl ist also groß: wenn du einmal auf den Geschmack gekommen bist, wirst du wahrscheinlich immer wieder kommen wollen.

Felsklettern

Wo man Bergsteigen kann, kann man normalerweise auch Felsklettern. Und die spanischen Pyrenäen sind hierbei natürlich keine Ausnahme. In den Aragonesischen Pyrenäen gibt es unzählige spektakuläre Kletterpfade und Felsformationen wie die berühmten Mallos de Riglos oder Peña Foratata. Vor allem der Nationalpark Ordesa y Monte Perdido steckt voller sagenhafter Kletterrouten. In den katalanischen Pyrenäen treffen wir auf zahlreiche Kletterpfade im malerischen Val d’Aran. Fast überall werden auch geführte Klettertouren und Einsteigerkurse angeboten.

Bergdorf mit hohen felsen im Hintergrund.

Die Mallos de Riglos: ein Traum für Kletterer

Wildwasser-Rafting

Die Pyrenäen sind mit ihren vielen Flüssen ein wahres Paradies für Wildwasser-Rafting. Einer der beliebtesten Flüsse hierfür ist der Río Ara in den Aragonesischen Pyrenäen (Provinz Huesca). Dieser Fluss bietet nicht nur Abschnitte mit Wildwasser unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, sondern ebenfalls eine beeindruckende Berglandschaft als Kulisse. Weitere beliebte Flüsse der Region sind der Río Gállego, der ebenso Abschnitte für blutige Anfänger wie intensive Herausforderungen für Adrenalinliebhaber bietet; der Ésera, der für seine malerische Umgebung bekannt ist; sowie der Cinca, der nahe der französischen Grenze entspringt.

Der Río Ara bietet nicht nur Abschnitte mit Wildwasser unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, sondern ebenfalls eine beeindruckende Berglandschaft als Kulisse

In den katalanischen Pyrenäen ist besonders die Noguera Pallaresa ein beliebtes Ziel für Wildwasser-Rafting. Der Abschnitt von Llavorsí nach Sort ist besonders bekannt für seine herausfordernden Stromschnellen. Eine andere beliebte Option ist die Garonne, die in den spanischen Pyrenäen entspringt und ihren Weg nach Frankreich fortsetzt.

Bemanntes Rafting-Schlauchboot.

Wildwasser-rafting in Huesca, Spanische Pyrenäen

Canyoning

Auch fürs Canyoning sind die Aragonesischen Pyrenäen erste Wahl. Hier gibt es spektakuläre Schluchten in einer einmaligen natürlichen Umgebung wie die Viandico-Schlucht im Tal von Ordesa, die auch für Anfänger geeignet ist oder den Barranco (Schlucht) de la Peonera in der Segion Sobrarbe, der nur etwas für echte Experten ist. Andere herausfordernde Schluchten sind der Barranco del Infierno, die Schlucht von Forau de Aigualluts oder der Barranco de las Gloces.

Aber auch die katalanischen Pyrenäen haben in Sachen Canyoning einiges zu bieten, wie den Barranco de Gorgol, eine Schlucht, die für ihre spektakulären Wasserfälle und Felsformationen bekannt ist oder den Barranco de la Muga nahe der französischen Grenze mit seinem kristallklaren Wasser.

Gruppe beim Schluchtenwandern.

Canyoning im Barranco del Furco, Huesca

Skifahren und Wintersport

Und zum Schluss noch der Klassiker: Nicht wenige zieht es in den Wintermonaten in die Region, um die herrlichen Pisten und die gemütliche Atmosphäre der Skiorte zu genießen. Wintersport in den spanischen Pyrenäen ist ein echtes Erlebnis, da man neben der rein sportlichen Aktivität auch exzellente kulinarische Genüsse und tolle kulturelle Erlebnisse mit nachhause nehmen kann. Die großen Skigebiete der Aragonesischen Pyrenäen sind Astún, Candanchú, Formigal-Panticosa und Cerler; auf der katalanischen Seite finden wir Baqueira-Beret und Boí-Taüll.

Für welchen Ort auch immer du dich entscheidest, eines steht fest: die spanischen Pyrenäen sind ein Reiseziel für jede Jahreszeit.


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