Valladolid: Entdecke die einstige Hauptstadt Spaniens

Valladolid ist einer der geschichtsträchtigsten Orte in Spanien. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind vor allem etwas für Kunst- und Architekturliebhaber

Valladolid, Spanien, Sehenswürdigkeiten: Casa del Príncipe.
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Anna von Österreich wurde hier geboren, Christoph Kolumbus ist hier gestorben und Cervantes vollendete hier seinen Don Quijote. Die Rede ist von Valladolid, einer Stadt, die lange Zeit im politischen und wirtschaftlichen Zentrum von Spanien stand und sogar für einige Jahre (1601-1606) die Hauptstadt war. Und noch heute verströmt die Stadt mit ihren monumentalen Bauten, ihrem gepflegten Stadtzentrum, ihren Parks und reich verzierten Fassaden eine sagenhafte Grandeur, die nur mit ihrer reichen und bewegten Geschichte zu erklären ist. Etwa eine Stunde Fahrt von Madrid entfernt, ist Valladolid ein beliebtes Ausflugsziel und ist es wert, hier eine Nacht zu verbringen, um alle Sehenswürdigkeiten der Stadt in Ruhe entdecken zu können. Am besten bereitest du dich gut vor, denn es gibt viel zu sehen. Dies sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Valladolid, Spanien.

Spanisches Nationalmuseum für Bildhauerei in Valladolid

Allein das Gebäude, in dem es untergebracht ist, macht dieses Museum zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Valladolid. Es handelt sich um das alte Klostergebäude des Colegio de San Gregorio aus dem 15. Jahrhundert, das aufgrund seines großen historischen und künstlerischen Wertes zum geschützten Kulturgut erklärt wurde. Das Gebäude ist ein Kunstwerk für sich, in einem Stil mit Gotik- und Renaissance-Elementen, der durch seine erstaunliche Erhabenheit und Detailgenauigkeit überrascht. Der perfekte Rahmen also für die sagenhafte Sammlung an Kunstwerken, die das heute hier ansässige Spanische Nationalmuseum für Bildhauerei in Valladolid beherbergt. 

Es handelt sich um das wichtigste auf Bildhauerei spezialisierte Museum in Spanien

Es handelt sich um das wichtigste auf Bildhauerei spezialisierte Museum in Spanien und überrascht seine Besucher mit einer umfangreichen Sammlung an Stücken von der Renaissance bis hin zu zeitgenössischen Werken. Die Vielfalt der Stile und Epochen, die wir in seinen Sälen finden, bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Bildhauerkunst und den Einfluss verschiedener künstlerischer Strömungen im Laufe der Zeit. Unter den mehr als 4.000 Exponaten muss vor allem die umfangreiche Sammlung polychromer Holzarbeiten hervorgehoben werden, mit Werken von Künstlern wie Alonso Berruguete, Juan de Juni, Felipe Bigarny, Pompeo Leoni und Pedro de Mena.

Valladolid, Spanien, Sehenswürdigkeiten: Nationalmuseum für Bildhauerei.

Der Eingang des Skulpturenmuseums

Campo Grande: der große Park von Valladolid

Der Campo Grande von Valladolid ist mehr als nur ein Stadtpark. Es handelt sich um eine grüne Oase im Herzen der Stadt, wo Natur und Geschichte harmonisch miteinander verschmelzen. Die gepflegten Gärten beherbergen eine Vielzahl von Wegen, Brunnen, Skulpturen und Bänken, die von der Geschichte Valladolids erzählen und sich in die üppige Vegetation einfügen, um eine reizvolle, fast märchenhafte Umgebung zu schaffen.

Eines der Schmuckstücke des Parks ist der Musikpavillon, eine wunderschöne schmiedeeiserne Konstruktion im Jugendstil, in der regelmäßig kulturelle Veranstaltungen und kleine Konzerte stattfinden. Der Campo Grande ist zweifellos eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Valladolid und außerdem ein Ort, an dem man sich herrlich entspannen und mitten in der Stadt frische Luft einatmen kann. 

Valladolid, Spanien, Sehenswürdigkeiten: Campo Grande.

Brunnen im Campo Grande von Valladolid

Kavallerie-Akademie (Academia de Caballería de Valladolid)

Gleich im Anschluss an den Park treffen wir auf den Plaza Zorilla, benannt nach dem berühmten spanischen Schriftsteller José Zorilla, der aus Valladolid stammte und dem auf diesem Platz auch ein großes Denkmal gewidmet wurde. Was an dem Platz jedoch am meisten ins Auge sticht, ist das imposante Gebäude der Kavallerie-Akademie (Academia de Caballería) von Valladolid. Es wurde zwischen 1921 und 1924 erbaut und ist eines der herausragendsten Beispiele des neo-plateresken Stils, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Spanien entwickelte. Das Gebäude wird noch immer als Militärakademie genutzt. Es beherbergt jedoch ein öffentlich zugängliches, überaus interessantes Museum. Um dieses zu besichtigen, muss man sich vorher anmelden. Dies kann man zum Beispiel ganz einfach bei den verschiedenen Touristeninformationen der Stadt tun.

Valladolid, Spanien, Sehenswürdigkeiten: Academia de Caballería.

Die Kavallerie-Akademie auf dem Plaza Zorilla

Plaza Mayor de Valladolid

Bei einem Spaziergang durch die Altstadt von Valladolid wird man unweigerlich auf den riesigen Plaza Mayor treffen, den ältesten Platz seiner Art in Spanien. Bereits im 14. Jahrhundert war er als „Plaza Mayor“ bekannt, eine Art von Platz, der mit seiner Größe und rechteckigen Form typisch für spanische und lateinamerikanische Städte ist. Der Plaza Mayor von Valladolid ist von dreistöckigen Gebäuden mit schmiedeeisernen Balkonen umgeben und zeichnet sich durch seine elegante Architektur mit Renaissance- und Barockelementen sowie durch seine Symmetrie und ästhetische Ausgewogenheit aus.

Zudem befinden sich hier wichtige Gebäude der Stadt wie das Rathaus von Valladolid und das Teatro Zorilla, ein Theater von Ende des 19. Jahrhundert, das ein bisschen versteckt zwischen den restlichen Fassaden liegt und nicht gleich ins Auge fällt. In unmittelbarer Nähe des Plaza Mayor befindet sich die Plaza de Fuente Dorada mit dem gleichnamigen Brunnen, einer der beliebtesten Fotospots der Stadt.

Plaza Mayor von Valladolid in der Dämmerung.

Teilansicht des Plaza Mayor

Plaza del Viejo Coso

Ein anderer, wenig bekannter, aber sehr interessanter Platz in Valladolid ist der Plaza del Viejo Coso. Es handelt sich um die erste Stierkampfarena von Valladolid, was man heute auf den ersten Blick aber erst mal gar nicht erkennt. Sie wurde 1833 in achteckiger Form erbaut und bot Platz für 8.000 Zuschauer. Als man 1890 die große, neue Stierkampfarena am Paseo de Zorilla einweihte, wurde die alte aufgegeben und zunächst in eine Kaserne umgewandelt. Heute befinden sich hier Wohnhäuser mit Balkonen, die früher einmal die Logen der Stierkampfarena waren, was ein einmaliges architektonisches Bild ergibt. Der eingeschlossene Platz ist aber auch eine Oase der Ruhe inmitten des geschäftigen Treibens der Stadt, da es sich um eine der weniger bekannten Sehenswürdigkeiten in Valladolid handelt. Es lohnt sich also, einen Blick hineinzuwerfen und die Atmosphäre dieses kuriosen Ortes auf sich wirken zu lassen.

Plaza del Viejo Coso in Valladolid.

Die einstige Stierkampfarena von Valladolid, heute ein friedlicher Platz

Kathedrale von Valladolid (und andere wichtige Kirchen)

Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Valladolid ist die Kathedrale. Sie trägt den Beinamen La Inconclusa („die Unvollendete“), da das ursprüngliche Bauvorhaben aus wirtschaftlichen Gründen nicht vollendet werden konnte. Dennoch ist sie eine der berühmtesten Kathedralen Spaniens und zieht jedes Jahr Touristen aus aller Welt an. Sie wurde im 16. Jahrhundert nach den Plänen des Architekten Juan de Herrera erbaut, der auch das Kloster El Escorial in Madrid entworfen hat. Neben der Besichtigung des Innenraums lohnt es sich, den 75 Meter hohen einzigen Turm zu besteigen, um die beste Aussicht auf die Altstadt von Valladolid zu genießen. Hierfür muss jedoch eine Führung gebucht werden. 

Neben der Besichtigung des Innenraums lohnt es sich, den 75 Meter hohen einzigen Turm der Kathedrale zu besteigen

In der Nähe der Kathedrale befindet sich die mittelalterliche Kirche Santa María La Antigua, die mit ihrem schlanken Turm zu den Wahrzeichen von Valladolid gehört. Andere wichtige Kirchen, die einen Besuch wert sind, ist die Iglesia de San Pablo mit ihrer spektakulären gotischen Fassade oder die Iglesia de San Benito, die von außen ein wenig an eine Festung erinnert, da ihre beiden Türme abgerissen wurden. 

Teilansicht der Kathedrale von Valladolid von unten gesehen.

Kathedrale von Valladolid

Palacio de Santa Cruz: der erste Renaissance-Palast in Spanien

Auf demselben Platz wie die oben erwähnte Iglesia de San Pablo befindet sich der Palacio de Santa Cruz, ein Renaissance-Palast aus dem 15. Jahrhundert und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Valladolid. Er gilt als erstes Beispiel für Renaissance-Architektur in Spanien und generell außerhalb Italiens. Bevor du diesen alten Palast betrittst, solltest du dir einen Moment Zeit nehmen, um die schöne Fassade voller dekorativer Figuren zu betrachten.

Das Innere wird von weißem Kalkstein beherrscht, der dem Gebäude einen offenen, erhabenen Charakter verleiht. Der Palast beherbergt heute das Rektorat der Universität von Valladolid, das Museum der Universität sowie das überaus interessante Arellano-Alonso-Museum für afrikanische Kunst.

Bogengänge im Renaissance-Stil im Palacio de Santa Cruz in Valladolid.

Palacio de Santa Cruz

Plaza de la Universidad: Platz der Universität von Valladolid

Gleich hinter der Kathedrale befindet sich der Plaza de la Universidad, der Platz der Universität von Valladolid, eine der renommiertesten Universitäten Spaniens. Hier treffen wir zunächst auf eine Statue von Miguel de Cervantes, der zweimal seine Zelte in Valladolid aufschlug und eng mit der Geschichte der Stadt verbunden ist. Was jedoch am meisten ins Auge sticht, ist das Gebäude, in dem die juristische Fakultät untergebracht ist. Seine schöne Barockfassade aus dem Jahr 1718 und seine mit Glasfenstern und Fliesen verzierte Haupthalle machen es zu einer der fotogensten Sehenswürdigkeiten in Valladolid. 

Fassade der Juristischen Fakultät von Valladolid.

Plaza de la Universidad

Pasaje Gutiérrez: eine der wenigen Ladenpassagen in Spanien

Ebenfalls ganz in der Nähe der Kathedrale von Valladolid befindet sich die berühmte Pasaje Gutiérrez, die einzige Ladenpassage der Stadt und eine der wenigen, die in Spanien nach dem Vorbild anderer europäischer Passagen wie der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand oder der Galeries Saint Hubert in Brüssel gebaut wurden. Die zum Kulturgut erklärte Pasaje Gutiérrez wurde 1886 eingeweiht, und obwohl die Passage jahrzehntelang nicht genutzt wurde, ist sie heute vollständig restauriert und stellt eine der wichtigsten Touristenattraktionen von Valladolid dar. Neben Geschäften beherbergt die Passage auch zahlreiche Bars und Cafés. Sie zu durchqueren, ist ein Muss bei einem Aufenthalt in Valladolid. Bestimmt findest du auch das ein oder andere Souvenir. 

Die Ladenpassage "Pasaje Gutiérrez" in Valladolid.

Pasaje Gutiérrez

Playa de las Moreras und Río Pisuerga

Obwohl Valladolid in der nördlichen Meseta weit von jeglicher Küste entfernt liegt, hat die Stadt sich den Luxus gegönnt, einen kleinen Strand anzulegen, und zwar am Ufer des Río Pisuerga, der die Stadt durchquert. Mit seinem feinen Sand, einer Strandbar und den typischen Strandeinrichtungen bietet der Playa de las Moreras ein wahrhaft kurioses Bild inmitten der Stadt. Man muss aber nicht unbedingt sein Handtuch ausbreiten, um diesen Fluss zu genießen. Auch ein Spaziergang entlang der Uferpromenade ist ein schönes, entspannendes Erlebnis bei einem Aufenthalt in Valladolid.

Der Río Pisuerga fließt durch Valladolid.

Río Pisuerga


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