Riviera Nayarit: das Paradies an der mexikanischen Pazifikküste

Nicht von ungefähr ist die Riviera Nayarit einer der beliebtesten Urlaubsorte bei US-amerikanischen Promis. Aber man trifft hier auf ein bunt gemischtes Publikum, vom Backpacker bis zur Familie mit kleinen Kindern, sowie auf authentische mexikanische Kultur in den kleinen Dörfern des Küstenstreifens. Lust darauf, ein buntes und alternatives Reiseziel in Mexiko zu entdecken? Dann findest du hier wichtige Tipps und Inspirationen.

Die Riviera Nayarit erstreckt sich entlang der Küste des Bundesstaates Nayarit von der Punta de Teacapán im Norden bis nach Nuevo Nayarit (früher Nuevo Vallarta) im Süden. Obwohl es rein technisch außerhalb des Bundesstaates liegt, wird auch Puerto Vallarta dazugerechnet, da der Ort nahtlos in Nuevo Nayarit übergeht und außerdem mit seinem Flughafen das wichtigste Zugangstor zur Region bildet. Ein Hotel in Puerto Vallarta oder im angrenzenden Nuevo Nayarit ist deshalb ein guter Ausgangspunkt, um die Riviera Nayarit zu entdecken und um sich nach dem langen Flug erst mal ein paar Tage zu entspannen.

Das beste Fortbewegungsmittel kann je nach individuellen Bedürfnissen unterschiedlich sein. Die Region gilt als eine der sichersten in Mexiko, weshalb man nicht unbedingt für alles organisierte Touren buchen muss. Die Straßen sind in einem guten Zustand und das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht schlecht. Viele wichtige Sehenswürdigkeiten der Riviera Nayarit kann man deshalb gut mit dem Bus erreichen und dabei gleich in das lokale Ambiente eintauchen. Aber natürlich braucht man etwas länger, und der Bus fährt auch nicht überall hin. Wenn man wirklich alles sehen und insbesondere auch abgelegenere Strände entdecken möchte, ist der Mietwagen deshalb die beste Wahl. 

Wir beginnen unsere Route im Süden der Riviera Nayarit, in der Bahía de Banderas, die über einige der schönsten Strände Mexikos verfügt, insbesondere an ihrem nördlichsten Zipfel, der Punta Mita. Im Zentrum dieser Bucht liegt das schöne Puerto Vallarta, berühmt für seine koloniale Architektur, seine unzähligen Statuen, sein reiches kulturelles Leben, seine herrliche Promenade und nicht zuletzt natürlich seine wunderschönen Strände.

Einer der größten Reize der Bahía de Banderas ist zudem, dass es sich um einen der besten Orte für Walbeobachtungen in Mexiko handelt. Von Anfang Dezember bis Ende März kann man hier die majestätischen Buckelwale beobachten, eines der schönsten Erlebnisse bei einem Urlaub an der Riviera Nayarit. Die meisten Touren starten ab Puerto Vallarta oder Nuevo Nayarit. Achte darauf, bei einem seriösen Anbieter zu buchen, bei dem das Tierwohl an erster Stelle steht.

Ebenfalls von Puerto Vallarta aus kann man eines der schönsten und unumgänglichen Ausflugsziele der Riviera Nayarit ansteuern, die Islas Marietas, ein kleiner Archipel, der vollkommen unter Naturschutz steht und ein Paradies für Vögel und Meeresfauna darstellt. Aufgrund ihrer Korallenriffe und ihres glasklaren Wassers sind sie ein beliebtes Ziel zum Tauchen und Schnorcheln.

Für die Islas Marietas muss man eine Bootstour buchen und dabei genau darauf achten, was die Tour beinhaltet. Einer der berühmtesten Orte der Inseln ist nämlich der Playa Escondida („versteckter Strand“), ein Strand der sich unterhalb einer fast kreisrunden Öffnung im Gestein befindet, ein einmaliges Fotomotiv! Der Zugang zu diesem Strand ist jedoch stark reguliert, so dass man Touren, die seinen Besuch beinhalten, lange im Voraus buchen muss.

Wir begeben uns etwas weiter nördlich zu einem der berühmtesten Orte der Riviera Nayarit: Sayulita, eines der sogenannten Pueblos Mágicos („magischen Orte“) Mexikos. Früher ein verschlafener Küstenort, wurde er seit den 60er Jahren von Surfern, Hippies, Aussteigern und Alternativtouristen entdeckt und bietet heute eine unbeschreibliche Mischung aus mexikanischen Wurzeln und kalifornischer Hipster-Kultur. 

Alleine, um das bunte, relaxte Ambiente des Ortes mit seinen pittoresken Restaurants, seiner Street Art, seinen Surfschulen und seinem regen Nachtleben zu genießen, ist Sayulita einen Besuch wert. Aber wenn du außerdem zu denen gehörst, die sich im Urlaub gerne aufs Surfbrett schwingen, ist Sayulita einfach ein Muss, denn es gibt hier Wellen für praktisch jedes Surf-Level.

Eine Wanderung zum nahegelegenen Cerro del Mono ist ebenfalls empfehlenswert. Von hier aus erhält man eine wahrhaft atemberaubende Aussicht über die gesamte Küste.

San Pancho (eigentlich San Francisco) ist so etwas wie die ruhigere Variante von Sayulita. Etwas weiter nördlich gelegen, kommt es authentischer daher und bietet ein familiäreres Ambiente, das herrlich entspannend wirkt. In San Pancho, das auch manchmal als kulturelle Hauptstadt der Riviera Nayarit bezeichnet wird, findest du zudem tolle Gelegenheiten, um authentisches mexikanisches Kunsthandwerk zu erwerben, insbesondere die berühmte Huichol-Kunst. Die Huicholen sind das indigene Volk Mexikos, das seit vorkolumbischen Zeiten die Riviera Nayarit bevölkerte und deren Kultur bis auf den heutigen Tag lebendig geblieben ist.

Noch weiter nördlich treffen wir auf San Blas, wohl einen der authentischsten Orte der gesamten Riviera Nayarit. In diesem alten Fischerdorf mit seiner pittoresken Mole, seinen historischen Gebäuden und enigmatischen Ruinen kann man gemütlich schlendern und die authentische mexikanische Küche genießen.

Der Hauptreiz von San Blas ist aber wohl die herrliche, üppige Natur, von der der Ort umgeben ist. Ein Besuch im Naturschutzgebiet von La Tovara ist ein Muss. Hierbei handelt es sich um ein ausgedehntes Netz aus Mangroven und schiffbaren Kanälen rings um den Ort inmitten des Urwalds, der eine Vielzahl von Vogel-, Fisch- und Reptilienarten, worunter auch Krokodile, beherbergt. Man kann das Gebiet nur mit dem Boot erkunden und erlebt dabei eine herrlich unberührte Natur.

Nördlich von San Blas erstreckt sich bis in den Bundesstaat Sinaloa hinein ein gewaltiges Feuchtgebiet, das als Biosphärenreservat Marismas Nacionales Nayarit unter Naturschutz gestellt wurde. Es besteht aus gewaltigen Mangrovenwäldern und Lagunen, in denen verschiedene Flüsse und Flussmündungen zusammenfließen. Dieses Ökosystem beherbergt mit seiner charakteristischen Mischung aus Süß- und Salzwasser eine ausgesprochene Artenvielfalt und ist ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer. Für Exkursionen in dieses gewaltige Feuchtgebiet muss man eine Bootstour buchen, die einem jeweils nur einen bestimmten Teil davon erschließt.

Wenn du genügend Zeit mitgebracht hast (was unbedingt zu empfehlen ist!), kannst du noch viele andere schöne Orte an der Riviera Nayarit entdecken. So ist Nayarit einer der mexikanischen Bundesstaaten mit den meisten Pubelos Mágicos, die teilweise auch etwas weiter im Inland liegen. Neben Sayulita kannst du deshalb pittoreske und sehenswerte Ortschaften wie Jala oder Compostela entdecken oder das spektakuläre Mexcaltitán, das auf einer Insel liegt und dessen Straßen sich zur Regenzeit in Kanäle verwandeln.

Auch Ausflüge zu einigen der Inseln vor der Küste der Riviera Nayarit sind sehr empfehlenswert. Neben den bereits erwähnten Islas Marietas kann man auch einen Ausflug auf die Isla Isabel machen, ein Naturparadies mitten im Pazifik, das als Nationalpark geschützt ist und das man von San Blas aus in etwa einer Stunde Bootsfahrt erreicht; auch die etwas entlegeneren Islas Marías, wo sich in früheren Zeiten ein Gefängnis befand, sind eine tolle Option, wenn man genug Zeit mitbringt.