Karibische Cocktails selber mixen: so kommt Urlaubsstimmung auf

Vier original karibische Cocktails mit Rezept und Tipps zum selber mixen. So gelingen die Klassiker, die man aus dem Urlaub kennt

Karibische Cocktails: Frau mit Drink auf einem Liegestuhl am Strand
Inhaltsübersicht
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Träum dich in den Karibik-Urlaub

Du kommst gerade aus dem Karibik-Urlaub zurück und möchtest deine Freunde zu einem Themenabend einladen? Da darf außer traditioneller karibischer Küche natürlich eines nicht fehlen: karibische Cocktails. Aber werden die mir wirklich so lecker gelingen wie am Karibik-Strand? Natürlich: mit der nötigen Sorgfalt, den richtigen Geräten und den besten Zutaten für Cocktails.

Karibische Cocktails mischen: brauche ich Shaker und Co.?

Leckere Cocktails gelingen desto besser, je mehre Geräte uns zur Verfügung stehen. Wenn du aber nicht gleich voll ins Thema einsteigen willst, sondern die Cocktails erst mal nur für deinen karibischen Themenabend benötigst, können wir dich beruhigen: für das meiste Zubehör gibt es auch improvisierte Ersatzlösungen. Die Piña Colada beispielsweise kann sehr gut im Mixer oder mit dem Pürierstab zubereitet werden, im Cocktail-Shaker gelingt sie sogar schwerer wegen ihrer zähflüssigen Zutaten. Der Mojito ist ein Rührdrink, hierfür bräuchtest du also nur einen Rührlöffel, kannst aber ersatzweise auch einen langen Eislöffel verwenden. Der Daiquiri hingegen muss wirklich in den Shaker, wenn er gelingen soll, da darf nichts dran gerührt werden. Aber vielleicht kommst du ja beim Cocktailmixen auf den Geschmack und dann lohnt sich die Anschaffung auf alle Fälle. Nicht nur für karibische Cocktails.

Echt karibische Getränke

Viele beliebte Cocktails kennt man zwar vom Namen her und weiß auch ungefähr, welche Zutaten drinstecken, aber bei der genauen Herkunft wird es schon schwieriger (auch weil die in manchen Fällen gar nicht genau bekannt ist). So manche Bar setzt "tropische Cocktails" und "karibische Cocktails" gleich und verkauft jeden Cocktail aus exotischen Früchten als "Karibik-Drink", obwohl er in Wirklichkeit aus Brasilien stammt. Du möchtest deinen Themenabend aber natürlich so authentisch wie möglich gestalten, und darum haben wir hier vier typische Cocktails mit Rum aufgelistet, die auch wirklich in der Karibik erfunden wurden.

Die Rezepte für berühmte Cocktails sind meist kein Geheimnis. Aber ob sie gelingen, hängt nicht nur davon ab, das Rezept zu kennen

Die Rezepte für berühmte Cocktails sind meist kein Geheimnis. Aber ob sie gelingen, hängt nicht nur davon ab, das Rezept zu kennen. Oft sind es Feinheiten und Kniffs, die den Unterschied ausmachen.

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Ein Cocktailshaker 

Puerto Rico und die Piña Colada

Wer wann und wo genau die die Piña Colada (span.: „durchgesiebte Ananas) erfunden hat, ist äußerst umstritten. Sicher ist jedoch, dass sie aus Puerto Rico stammt. Dieser an sich so leckere Cocktail mit Ananassaft hat immer noch einen schlechten Ruf als Pansch-Getränk. Das liegt vor allem daran, dass er tatsächlich über Jahrzehnte in Bars und auf Privatpartys mit Ananassaft und Kokossirups gepanscht wurde und furchtbar süß und industriell daherkam. Warum nur? Wahrscheinlich, weil die Zubereitung einer echten Piña Colada ein wenig aufwändiger ist, da frische Annanasstücke verwendet werden müssen. Das Geheimnis einer gelungenen Piña Colada liegt also in der Wahl der Zutaten und nicht so sehr in der Zubereitung. Diese sind:

- Cream of Coconut: kein Kokossirup, keine Kokosmilch, kein Kokosaroma oder Ähnliches. Nicht alle Kokosnussprodukte sind gleichwertig. Mit dieser berühmten Kokoscreme wird der Drink auch wirklich nach Kokos schmecken.

- Frische Ananas: kein Ananassaft, keine Ananas aus der Dose. Es hilft nichts: wir müssen eine frische Ananas zerstückeln, sonst schmeckt unser Cocktail einfach nur nach Industrie.

- Der Rum: Für eine Piña Colada kann und sollte ein kräftiger, aromatischer Rum verwendet werden, da das Rumaroma sonst bei all der Süße untergeht.

- Crushed Ice: dieser geschmacklich starke Cocktail verträgt viel Schmelzwasser und wird darum mit Crushed Ice zubereitet.

Das Mischverhältnis variiert je nach Stärke des Rums und der Süße der Ananas. Rum und Cream of Coconut zu gleichen Teilen ist ein guter Ausgangspunkt. Eis je nach Geschmack. Alle Zutaten zusammen in den Mixer geben und nach dem Mixen abgießen.

Karibische Cocktails: Glas mit hellgelbem Drink und Ananas daneben

Piña Colada

Kubanische Cocktails: Mojito und Daiquiri

Kein Urlaub in Kuba ist komplett, ohne diese beiden Lieblingsgetränke Hemingways zu probieren. Sie gehören zu den Attraktionen des Landes wie die Oldtimer oder die Musik. Wir präsentieren euch hier jeweils die klassische Variante dieser Cocktails.

Mojito: der Cocktail mit Minze

Die Zutaten für den Mojito sind kein Geheimnis: weißer Rum (der so viele karibische Cocktails auszeichnet), Limettensaft, Minze, Zucker und Sodawasser. Je nach Geschmack kann auch Zuckersirup statt Zucker verwendet werden (einfacher zu mischen). Als optimales Mischverhältnis gibt die International Bartenders Association Folgendes an: 4 cl Rum, 3 cl frischer Limettensaft, 6 Minzblätter, 2 Teelöffel Zucker und der Rest Sodawasser. Allerdings gibt es hiervon unzählige Varianten.

Für den Mojito sollte Mojito-Minze (Mentha Nemorosa) verwendet werden

Das Grundrezept ist in jedem Cocktailhandbuch zu finden: Minzblätter mit dem Zucker und dem Limettensaft ins Glas geben und leicht zerdrücken. Dann Eis, Rum und Sodawasser dazugeben und umrühren. Warum schmeckt der Mojito dann aber hierzulande trotzdem oft nicht so gut wie im Urlaub?

3 Details, damit der Mojito gelingt:

- Die Minze: Minze ist nicht gleich Minze. Für das kubanische Originalrezept muss die sogenannte Mojito-Minze oder auch Hemingway-Minze (Mentha Nemorosa) verwendet werden, die nur sehr wenig Menthol enthält. Wenn du diese nicht bekommen solltest, dann verwende am besten eine andere Minzsorte mit geringem Mentholgehalt.

- Die Minze muss „gemuddelt“ werden. Dies ist ein Fachwort aus der Cocktail- Welt, das bedeutet, dass sie nur ganz leicht und vorsichtig zerdrückt werden sollte, auf keinen Fall zerkleinert, denn dann schmeckt sie eher bitter und kann ihr angenehmes Aroma im Drink nicht verbreiten.

- Kein Crushed Ice: immer noch sieht man häufig „Mojitos“ mit Crushed Ice und das ist falsch! Das Eis ist eine der am Häufigsten unterschätzten Zutaten der Cocktails. Der Laie denkt: Eis ist Eis. Je größer jedoch ein Eiswürfel, desto langsamer schmilzt er und umgekehrt. Das Schmelzwasser soll das Aroma des Drinks fördern und ihn nicht verwässern. Bei sehr kräftigen Drinks wie der Piña Colada ist Crushed Ice darum genau das Richtige, weil es schneller schmilzt und dem Cocktail die nötige Leichtigkeit verleiht. Ein Mojito hingegen verträgt nur wenig Schmelzwasser und wird durch Crushed Ice total verwässert.

Karibische Cocktails: Mojito-Glas mit Limettenstücken und Minze.

Mojito

Daiquiri: ein klassischer Sour

Der Daiquiri kommt von den vier Drinks wohl am Schlichtesten daher, denn er enthält in seiner klassischen Form (nicht der Hemingway-Variante) nur drei Zutaten: (karibischer) Rum, Zuckersirup und Limettensaft. Aber vor allem für Cocktail-Anfänger ist er wohl am Schwierigsten zuzubereiten. Wie in der Einleitung erwähnt, muss er im Shaker kräftig auf Eis geschüttelt werden. Danach muss er durch ein Sieb ins Glas gegossen werden. Das optimale Mischverhältnis der International Bartenders Association ist Folgendes: 4,5 cl Weißer Rum, 1,5 cl Zuckersirup und 2,5 cl frischer Limettensaft.

Für Cocktail-Anfänger ist der Daiquiri nicht leicht

Tipp, damit der Daiquiri gelingt: er muss EISKALT sein. Das Schütteln im Shaker auf Eis kühlt ihn schon ziemlich runter, aber am besten kühlt man zusätzlich das Glas vor, aus dem er getrunken werden soll.

Karibische Cocktails: Drei typische Daiquiri-Gläser

Daiquiri

Coco Loco: der pankaribische Party-Drink

Die Herkunft des Coco Loco zu bestimmen, ist vollkommen unmöglich. Dieser karibische Cocktail ist in der gesamten Karibik verbreitet, erfreut sich großer Beliebtheit und kennt unzählige Varianten. So wird der klassische Cocktail mit Rum zubereitet, aber bei einem Urlaub in Mexiko wirst du wahrscheinlich die Variante mit Mezcal serviert bekommen, und auf der kolumbianischen Insel San Andrés wurde eine Coco-Loco-Variante mit drei Spirituosen – Vodka, Tequila und weißem Rum – erfunden. 

Der Coco-Loco-Cocktail kennt unzählige Varianten

Im Gegensatz zur Piña Cola kommen beim Coco Loco echte Kokosmilch und echtes Kokoswasser zum Einsatz. Im Idealfall holst du das Kokswasser hierfür frisch aus der Kokosnuss. Aufgrund der vielen Varianten gibt es für den Coco loco kein Standardrezept, aber ein guter Ausgangspunkt ist folgender:

- Rum und Kokoswasser zu gleichen Teilen (6 cl jeweils)

- Kokosmilch zur Hälfte davon (3 cl),

- Einen Schuss (1,5 cl) Kokoscreme oder Sahne

- Zum Verfeinern: Zitronensaft und/oder Vanillesirup (1,5 cl jeweils)

- Kokosraspel zum Dekorieren des Glases (obwohl der Coco Loco auch gerne in einer ausgehöhlten Kokosnuss serviert wird)

- Genau wie die Piña Colada verträgt dieser Cocktail gut Crushed Ice.

Im Gegensatz zur Piña Colada gelingt dieser Cocktail aber besser im Shaker als im Mixer. Hierfür alle Zutaten etwa 10-15 Sekunden lang kräftig im Shaker schütteln und in das vorbereitete Cocktailglas (oder eine ausgehöhlte Kokosnuss) gießen. Mit diesem Basisrezept als Ausgangspunkt kannst du andere Varianten (zum Beispiel mit Mezcal) ausprobieren. Und vielleicht erhältst du ja auch neue Inspirationen in deinem nächsten Karibik-Urlaub...

Zwei Karibik-Drinks am Strand in ausgehöhlter Kokosnuss serviert

Coco loco