Karibischer Kaffee: Warum es sich lohnt, ein Päckchen mit zu nehmen

In der Karibik werden edle Kaffeesorten mit relativ geringem Bekanntheitsgrad erzeugt. Karibischer Kaffee ist darum besonders bei Kennern sehr begehrt.

Kaffee aus der Karibik hat ein ganz besonderes Aroma.
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Kaffee ist für dich mehr als ein Wachmacher am Morgen? Du gehörst zu denen, die den Körper und das Aroma eines guten Kaffees zu schätzen wissen und die Unterschiede zwischen verschiedenen Kaffeesorten herausschmecken? Dann erwarten dich in der Karibik wahre Gaumenfreuden. Das Klima und die Böden dieser Region der Erde sind perfekt für den Kaffeeanbau geeignet und bringen seltene Kaffeesorten und einzigartige Geschmacksnoten hervor. Andererseits ist die Gesamtproduktion jedoch geographisch und historisch bedingt eher gering, und der meiste Kaffee bleibt im Land, statt in den Export zu gehen. Deshalb lohnt es sich, im Karibikurlaub nach den vielen kleinen und Kleinstbetrieben Ausschau zu halten, die auf traditionelle Weise ihren hochwertigen Kaffee produzieren, um ein Päckchen mit nachhause zu nehmen, das hierzulande gar nicht oder aber nur sehr viel teurer erhältlich wäre. Egal, auf welcher Insel du Urlaub machst – bester karibischer Kaffee ist ein Mitbringsel, das sich lohnt.

Jamaika: karibischer Kaffee der Extraklasse

Auf dieser paradiesischen Insel wird ein karibischer Kaffee angebaut, der zu den berühmtesten und teuersten der Welt gehört – Jamaica Blue Mountain. Wie sein Name besagt, stammt er aus den „blauen Bergen“ nördlich von Kingston. Dort wächst er auf einer Höhe zwischen 900 und 1700 m in einem feuchten Klima, das für die Kaffeepflanze relativ kühl ist (zwischen 20 und 23 °C), so dass die Bohnen sehr langsam reifen dabei besonders viele Aromavorstufen entwickeln. Die Ernte von Hand unter schwierigen Bedingungen sowie das relativ kleine Anbaugebiet (nur 6000 ha) machen diesen Kaffee so teuer: der Marktpreis liegt bei ungefähr 100 $ pro Kilogramm. Außerdem ist er hierzulande schwer zu bekommen und läuft man Gefahr, Fälschungen aufzusitzen. Ist man aber gerade im Land, lohnt sich ein Besuch der Blue Mountains nicht nur aufgrund des Kaffees, sondern auch der wunderschönen Landschaft wegen.

In der Karibik werden besonders edle Kaffeesorten produziert.

Kuba: edler Kaffee auf traditionelle Art

Bei Kuba denkt man zunächst an Rum und Zigarren, aber auch die Kaffeeproduktion hat hier historisch eine große Bedeutung und die Kaffeekultur ist in der ADN der Kubaner verwurzelt. Die Geschichte des Kaffeeanbaus auf Kuba ist jedoch sehr wechselhaft. Erlebte er im 19. Jahrhundert einen Aufschwung durch die französischen Siedler, die vor den Unruhen aus Haiti geflohen waren, ging die Produktion Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Vormarsch des Zuckerrohrs stark zurück. Interessanterweise führte dies dazu, dass die Kaffeeproduktion nie modernisiert wurde und die traditionellen Methoden erhalten geblieben sind. Aus diesem Grund stehen die Kaffeeanbaugebiete im Osten Kubas, insbesondere in der Sierra Maestra, auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Ein Besuch dieser Landschaften ist ein wahrer Hochgenuss, sowohl kulinarisch als auch kulturell. Nutze deinen Urlaub auf Kuba hierfür, denn die Qualität des Exportkaffees ist sehr wechselhaft. Ein besonders edler Kaffee aus Kuba ist zum Beispiel der beliebte Turquino.

Puerto Rico: besonders exklusiver Kaffee aus der Karibik

Unglaublich aber wahr: diese kleine Karibikinsel durfte sich einst unter die größten Kaffeeproduzenten der Welt einreihen. Dies ist jedoch schon lange her. Nach der Annexion durch die USA in 1898 wurde verstärkt in Zuckerrohr und Tabak investiert und die Kaffeeproduktion ging stark zurück. Heute wird auf Puerto Rico nur noch Kaffee von sehr kleinen Betrieben angebaut und bleibt meist im Land. Desto exklusiver und einzigartiger im Geschmack ist er jedoch. Besonders edle Kaffeebohnen wachsen zum Beispiel im Südwesten der Insel, in der Gegend um Yauco. Auf um die 1000 m Höhe wächst hier der begehrte Yauco Selecto mit einer geringen Jahresproduktion und einem entsprechend hohen Preis. Aber auch andere edle Kaffeesorten werden auf der Insel produziert. Am besten, man besucht eine der traditionellen Haciendas, wo noch ein echter karibischer Kaffee genossen werden kann.

Dominikanische Republik: ideale Bedingungen für die Coffea Arabica Pflanze

Das beliebte Urlaubsland im östlichen Teil der Insel Hispaniola ist vor allem für seine paradiesischen Strände bekannt. Im Landesinneren erheben sich jedoch große Bergketten, die die höchsten Gipfel der Antillen (bis zu 3100 m) beherbergen. An Berghängen auf bis zu 1400 m Höhe findet die Arabica-Kaffeepflanze hier ideale Anbaubedingungen. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und häufigen Regenfälle kann hier wie in anderen Gebieten der Karibik auf künstliche Bewässerung verzichtet werden. Der Kaffee der Dominikanischen Republik hat im Übrigen eine ähnliche Entwicklung durchgemacht wie karibischer Kaffee im Allgemeinen: vom großen Boom im 18. und 19. Jahrhundert bis zur Verdrängung durch das Zuckerrohr. Heute sind es Klein- und Kleinstbetriebe, die oft Fairtrade- und auch Bio-Kaffee produzieren. Eine dieser kleinen Plantagen zu besuchen, ist ein echtes Erlebnis, bei dem du hochwertigen Kaffee erwerben kannst. Ausflüge zu Kaffeeplantagen werden auch von vielen Hotels in der Dominikanischen Republik organisiert.Die Kaffeeproduktion ist in der Karibik heute gering.

Die Kaffeepflanze gedeiht im Klima der Karibik besonders gut.

Haiti: rein biologische Kaffeeproduktion

Zwei Länder, die auf derselben Insel liegen und daher natürlich auch dasselbe Klima haben – man sollte meinen, dass sie einen ähnlichen Kaffee produzieren. Weit gefehlt! Anders als in der Dominikanischen Republik werden im westlichen Teil von Hispaniola die Vulkanböden in einer viel niedriger Lage (um die 500 m Höhe) für den Kaffeeanbau verwendet. Geschmacklich unterscheiden sich die hier angebauten Kaffeesorten daher stark von denen des Nachbarlandes, die herber und säurehaltiger sind, während der haitianische Kaffee milder und süßlicher im Geschmack ist. Karibischer Kaffee aus Haiti ist übrigens immer "Bio", aus dem einfachen Grund, dass sich die Bauern hier keine Pestizide zur Schädlingsbekämpfung leisten können. Ein Kaffee aus Haiti ist daher mit Sicherheit etwas ganz Exklusives, das man nicht alle Tage probieren kann.

Woher kommt der Kaffee ursprünglich?

Die Kaffeepflanze stammt ursprünglich aus Äthiopien und wurde erst im 17. Jahrhundert über die arabische Welt und das Osmanische Reich nach Europa gebracht. Die erste Kaffeeplantage der Karibik wurde 1723 in der französischen Kolonie Martinique angelegt. Von dort aus war es nur ein kleiner Schritt zu den restlichen französischen Kolonien und schließlich auch zu den restlichen karibischen Inseln, vor allem, nachdem viele französische Siedler Haiti nach der Revolution verlassen mussten.